Vor einem Jahr, im März 2020, ist MBKLearning als Idee geboren. Zusammen mit der Pandemie hat mein Projekt der Freiberuflichkeit angefangen, Form anzunehmen. Online hat es seine ersten Schritte bewegt und Zoom ist sein erstes Zuhause gewesen. Zurückblickend ist es ein langer, spannender Weg, der sich im vermeintlichen Stillstand des Lockdowns entwickelt hat. So wurden digitale Formate mein Steckenpferd und virtuelle Begegnungen mein neues Arbeitsumfeld. Wer hätte es gedacht...
Das letzte Jahr hat uns alle in die Zweidimensionalität von Videokonferenzen gezwungen, zu Homeoffice, Homeschooling, und zu so manchen anderen digitalen Erfahrungen, von Sport bis Familienfeiern und sonstigem Beisammensein. In dieser nie enden wollenden Zeit des Social Distancing hat sich mein Dasein von Außen nach Innen verlagert, von ganzen Tagen außer Haus zu ganzen Wochen in den 4 Wänden meiner Wohnung. Auf der einen Seite isoliert von der unmittelbaren Welt da draußen, auf der anderen Seite ständig in einem "vollen Haus" mit Mann und Kindern und so sehr in Kontakt mit so vielen Menschen von überall her auf der Welt. Eines der Paradoxien dieser Zeit ist die Vielfalt und Tiefe der menschlichen Kontakte neben den absoluten Kontakteinschränkungen, das Gefühl der Gemeinschaft und des Zusammenhalts, das aus einem gemeinsamen, allen betreffenden Schicksal der Trennung und des Verlustes entsteht. Ich möchte keine der online-Erfahrungen der letzten Monate missen und ich gehöre zweifellos zu der Fraktion, die in virtuellen Räumen eine große, wertvolle Chance für Lernen, Arbeiten und Zusammensein sieht. Jedoch sehe ich das online-Medium natürlich nicht als Ersatz für echten persönlichen Kontakt und betrachte seine Qualitäten unabhängig von einem direkten Vergleich mit Treffen in Präsenz. Online ist eine wunderbare Ergänzung, die ganz besondere Vorteile bietet, aber die Nähe anderer Menschen, der körperliche Kontakt in einer so simplen wie jetzt undenkbaren Bewegung wie eine spontane Umarmung oder ein Händedruck fehlen mir sehr. Mir fehlen auch trivialere Erlebnisse, wie die Freude, neue Schuhe anzuziehen oder die Suche nach dem passenden Outfit am Morgen vor dem Schrank. Die Zweidimensionalität einer Kachel auf dem Bildschirm ist manchmal schon recht eng.
Umso bedeutungsvoller ist für mich der Umzug in meinen neuen Büroraum, den ich seit Anfang März für MBKLearning zur Verfügung habe! Das Auspacken und Aufbauen der Möbel, das Putzen und Einrichten des Raumes waren wie ein Ritual einer wiedergewonnenen Dimension: die Tiefe. Symbolisch bekommen dadurch meine Ideen und mein Tun auch Raum, sich zu entwickeln und zu bewegen.
Es wird sich zunächst noch nicht so viel ändern, Seminare in Präsenz auf 24 qm werden noch eine Weile warten müssen, aber allein aus diesem Ort online zu sein und einige Einblicke davon teilen zu können, tut sehr gut und ist für MBKLearning und für mich persönlich ein weiterer, wichtiger Schritt.
Ich hoffe, dass dies bald auch ein physischer Ort der Begegnung wird, mit vielen Menschen, die dieses noch leere Zimmer mit Präsenz und Leben füllen! Bis bald in der Industriestraße 4 :-)
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